Mittwoch, 19. Februar 2014

Von Brombeerblättern zu "grünem Kuchen" - ein Orangen-Kokos-Brombeerblätter-Dessert nach Christine Volm

Gestern fragte mich doch tatsächlich mein ältester Sohn: "Mama, wann machst du denn mal wieder diesen grünen Kuchen?"

Habt ihr es bemerkt? - mein ÄLTESTER!!!

Ich war erstmal sprachlos und völlig verwundert, wie sich solch ein statistisch hochgradig unwahrscheinliches Ereignis in meinem Zuhause tatsächlich vollziehen konnte.


Und weil ich davon immer noch so beeindruckt bin und ihr so eine Gelegenheit auch bekommen sollt (ich meine, dass Eure Kinder mit Begeisterung "grüne Kuchen" essen), zeige ich euch mal, was es damit eigentlich auf sich hat.

Das Rezept für dieses Orangen-Kokos-Brombeerblätter-Dessert oder -kuchen ist von Christine Volm, alias Tine Taufrisch. Hier könnt Ihr es auf ihrem Blog nachlesen.

Also, ich bin am Wochenende zu dem Brombeer-Paradies bei mir um die Ecke gestapft. Die Sträucher sind in dieser Jahreszeit zwar nicht mehr so ansehnlich, aber wenn man etwas genauer hinschaut, lassen sich schöne Blätter finden.


Und wie ich da so mit meinem pinkfarbenen Nudelsieb an den Brombeersträuchern stand und mich bemühte, mit meiner Schere möglichst verletzungsarm Blätter zu ernten, sprach mich eine nette Frau an, was ich da denn eigentlich so mache und ob ich hier Blätter für Tee sammle oder so.

Ruckzuck waren wir in ein intensives Gespräch über Ernährung, Psychologie, Ehemänner und Selbstfindung verwickelt. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei dieser  freundlichen Dame um eine Ernährungsberaterin aus Hoof. Und weil mich dieser Berufsstand sehr interessiert, konnte ich schon gleich meine Fragen dazu loswerden und dazulernen. Mal sehen, vielleicht hört ihr dazu in nächster Zeit mehr von mir...

Zuhause habe ich erstmal alle Zutaten zusammengetragen:


Wie ihr seht, habe ich statt Kokosmus Kokosflocken genommen. Im Rezept waren 4 Esslöffel Kokosmus gefordert. Ich habe sie erstmal ganz naiv mit 4 Esslöffeln Kokosflocken ersetzt, war aber glücklicherweise noch auf die Idee gekommen, die Flocken vorher bereits zu Mus zu mixen. So habe ich dann auch bemerkt, dass man aus etwa 4 EL Kokosflocken 1 EL Kokosmus herausbekommt.

Also gemerkt:

4 EL Kokosflocken = 1 EL Kokosmus


Und so sah das Mus zusammen mit dem Vanillepulver dann aus. (Ich habe übrigens gemahlene Vanille genommen und nicht das Mark einer Vanillestange.) Ich habe das Mus mit dem Personal Blender und dem flachen Messer hergestellt.


Die Brombeerblätter habe ich laut Rezept von den Dornen befreit. Aber ich glaube, dass dies nicht nötig ist, wenn man einen starken Mixer hat.


Danach habe ich die Brombeerblätter gewaschen, denn irgendwie waren sie "stadtdreckig".


Danach kamen alle Zutaten - 3 geschälte Orangen, 3 geschälte Clementinen, etwas Orangenschale, Kokosmus, Vanille und Brombeerblätter (bei mir waren es eher 2-3 Hände voll) - in den großen Mixer. Das kam dabei heraus:


Wie ihr seht, habe ich eine Kuchenbackform verwendet, die ich mit Frischhaltefolie ausgekleidet hatte, damit sich durch die Säure nicht irgendein metallischer Geschmack entwickeln konnte.
Die Form mit der eingegossenen Masse habe ich in den Kühlschrank gestellt, wo sie etwa 12 Stunden verweilen sollte, damit das Dessert schnittfest wird.

Wir haben den "grünen Kuchen" erst 24 Stunden später aus dem Kühlschrank geholt und mit der aktuellen Lieblingsnascherei, nämlich gefrorenen Beeren, angerichtet.


Die Kinder hatten sich noch Reissirup darauf gewünscht, da der "Kuchen" - vermutlich durch die Orangenschale - eine leicht bittersüße Note hatte.

Dieses Rezept ist für alle sehr empfehlenswert, die Wildkräuter in ihre Ernährung integrieren wollen und sich erstmal vorsichtig herantasten möchten.

Es müsste aber auch ohne Brombeerblätter funktionieren. Dann wäre es halt ein "gelber Kuchen" :-).

Ich kann mir vorstellen, dass dieses Dessert auch sehr schön in Gläsern angerichtet werden kann.

Lasst eurer Fantasie freien Lauf und guten Appetit!

PS: Das nächste Mal werde ich auch etwas von dieser Orangen-Kokos-Brombeerblatt-Creme in Schraubgläschen einfüllen, damit sie mein Ältester auch in die Schule mitnehmen kann.

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